03-04-2009

Osterspeisen

Das Symbol des Lamms war bereits in der vorchristlichen Tradition der mediterranen Zivilisation sehr verbreitet, die Jahrtausende lang von Hirten geprägt wurde. In der christlichen Welt wurde das Lamm zum Symbol für Christus. Im Böhmerwald in Südostböhmen glaubte man, dass die Weihe eines Lammes den Wanderern helfen kann, den Weg aus den Wäldern wieder zu finden. Aus der böhmischen Küche ist das Lammfleisch fast verschwunden. In den meisten Haushalten fehlt das Lamm aber dennoch nicht: als süßes Backwerk steht es auf so mancher Ostertafel.

Der so genannte Judaskuchen wurde traditionell aus Hefeteig zubereitet und erinnert wegen seiner Form an geflochtene Seile. Sie symbolisierten das Seil, an dem sich Judas nach seinem Verrat an Christus erhängt hat. Der Judaskuchen wurde mit Honig beträufelt. Sein Verzehr sollte vor Bienenstichen und Schlangenbissen schützen.

Die Osterfüllung ist ein typisches Ostergericht, das in vielen Varianten je nach der Region aus Rauchfleisch, aus Rauch- und Schweinefleisch bzw. aus Rauch-, Schweine- und Kalbfleisch zubereitet wird. Hinzu kommen Eier, mit denen man bei der Osterfüllung nicht sparen darf. Als Frühlingsgericht muss sie auch etwas Grünes enthalten, und zwar junge entweder Brennnesseln, Liebstückel, Petersilie oder Schnittlauch. Die Osterfüllung wird durch Brötchen und Milch ergänzt und je nach Geschmack gewürzt. Sie wird am Weißen Samstag zum Abendbrot serviert.