12-08-2008


Demokratisierung, Pluralismus, Meinungsfreiheit – das waren die Schlagworte des Prager Frühlings. Diese Reformbewegung von 1968 ließ die Menschen in der damaligen Tschechoslowakei auf einen Umbau des kommunistischen Systems hoffen. Dann walzten aber am 21. August die Panzer der Warschauer-Pakt-Truppen die Reformansätze nieder: eine erschütternde Erfahrung für die Menschen dieses Landes. Zehntausende tschechoslowakische Bürger emigrierten - auch in die nahen deutschsprachigen Länder. Bereits seit Anfang des Jahres hat Radio Prag immer wieder Beiträge über 1968 und den Prager Frühling gesendet. Zwischen dem 18. August und 30. August senden wir eine zehnteilige Reihe zu den Ereignissen rund um die Invasion der Warschauer-Pakt-Truppen sowie weitere Sonderbeiträge.
 


Audiogalerie:

Archivmaterial von 1968

Radio Prag, 25.8.1968, Bericht über die Lage in der Tschechoslowakei mit Ergebnissen der Tagung des Weltsicherheitsrates

Radio Prag, 25.8. 1968, Bericht über die Fortführung der Verhandlungen zwischen der Tschechoslowakei und der Sowjetunion

Deutsche Welle, 21.8.1968, Kommentar zur Invasion und Beschreibung der aktuellen Lage vor Ort

Radio Prag, 21.8.1968, Bericht über die außerordentliche Tagung der Nationalversammlung und deren Ergebnisse

Tschechoslowakischer Rundfunk, Budweis, 21.8.1968, Aufruf an die Soldaten der Deutschen Volksarmee

Interview mit Außenminister Willy Brandt, 21.8.1968

Erklärung der SPD, 21.8.1968: Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Hans-Jürgen Wischnewksi.

Deutsche Welle, 21.8.1968, Regierungs-Pressekonferenz: Conrad Ahlers, stellvertretender Regierungssprecher der BRD. Straßenumfragen aus Bonn

Deutsche Welle, 24.8.1968, im Beitrag sprechen u. a. Außenminister Willy Brandt und Kanzler Kurt Georg Kiesinger

Deutsche Welle, 23.8. 1968, Beitrag über die Reaktionen der DDR-Bevölkerung

Westdeutscher Rundfunk, 21.8.1968, verschiedene Interviews, Beiträge sowie Telefon-Berichte von Radio Prag

Westdeutscher Rundfunk, 21.8.1968, Material von Radio Prag zur aktuellen Situation

Westdeutscher Rundfunk, 21.8.1968, 5-Punkte-Resolution der tschechoslowakischen Regierung, Telefon-Bericht mit Infos von Radio Prag

Westdeutscher Rundfunk, 21.8.1968, Telefon-Bericht des Moskauer Korrespondenten

Radio Prag, 22.8.1968, Nachrichten

Radio Berlin-Brandenburg, 25.8.1968, Telefon-Bericht des Prager Korrespondenten Heinz Hofmann

Radio Berlin-Brandenburg, 24.8.1968, Telefon-Bericht des Prager Korrespondenten

Radio Berlin-Brandenburg, 25.8.1968, Beschreibung der Situation in Prag und der politischen Entwicklung

Radio Berlin-Brandenburg, 22.8.1968, Prager Korrespondent Hofmann über die letzte Entwicklung

Norddeutscher Rundfunk, 21.8.1968, Erklärung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS, Erklärung des Zentralkomitees der SED

Radio Prag, 26.8.1968, chiffrierte Meldungen der deutschen Sendungen von Radio Prag

Radio Prag, 21.8.1968, Erklärung des Zentralkomitees der KPTsch

Tschechoslowakischer Rundfunk Königgrätz, 23.8.1968, Aufruf an die Soldaten der DDR

Radio Prag, 23.8.1968, Aufruf an ausländische Rundfunkstationen, objektiv zu berichten




 
Aktuelle Beiträge
Sonderserie zu 1968

In den Jahren 1968-1989 sind den Historikern zufolge etwa 200.000 tschechoslowakische Bürger ins Exil gegangen. Nach der vorübergehenden Grenzöffnung von 1968 beziehungsweise 1969 war es während der Zeit der so genannten „Normalisierung“ bedeutend schwieriger, nach Westeuropa auszureisen. Auch Jan Šinágl ist es erst nach einigen Jahren gelungen, zu emigrieren.

160.000 Menschen flüchteten nach der blutigen Niederschlagung des Prager Frühlings aus der Tschechoslowakei nach Österreich. 10.000 von ihnen blieben auch nach dem Ende der Kampfhandlungen im Land. Deshalb sendete der österreichische Rundfunk ORF neben seinen laufenden Reportagen aus Prag und dem österreichisch-tschechischen Grenzgebiet auch ein tschechischsprachiges Programm.

Nach dem 21. August 1968 war in der Tschechoslowakei alles anders. Die Menschen konnten nicht glauben, was sie aus den Medien erfuhren. Auch in Deutschland. Im siebten Teil unserer 68er-Serie geht es um die Reaktion der Bundesrepublik auf den Einmarsch sowjetischer Truppen in die Tschechoslowakei.

Ein „freudiger Reigen“ um Mitternacht auf dem Oberdeck der „Titanic“ – so hat jemand einmal das Geschehen der Augusttage von 1968 in der Tschechoslowakei bezeichnet, und es scheint kein schlechter Vergleich zu sein. Hunderttausende Tschechen sind im Urlaub, viele im kapitalistischen Ausland, und die Illustrierten bringen neueste Informationen aus dem Leben von Stars der sozialistischen Musikszene. Unter ihnen ein Star der Extraklasse - Marta Kubišová.

Der 21. August 1968 – Die Invasion der Sowjetunion und ihrer Verbündeten in die Tschechoslowakei. Das Ende des Prager Frühlings. Hören Sie jetzt den fünften Teil unserer 68er-Serie: NVA bleibt zu Hause - DDR-Truppen machen Halt an der tschechoslowakischen Grenze



 
Fotogalerie:



Die Fotos stellte das
Institut für Zeitgeschichte zur Verfügung.
http://68.usd.cas.cz

 

In einem Teil der historischen Räumlichkeiten des Altstädter Rathauses in Prag wurde am 9. August eine Ausstellung eröffnet, die aus aktuellem Anlass die ersten Tage nach der Invasion der Warschauer Paktstaaten in Erinnerung bringen soll. Der Titel der Ausstellung lautet daher auch: „Invasion ´68“. Der Autor der berühmten Aufnahmen, Josef Koudelka, lebt seit 1970 im Ausland. Jitka Mládková war bei der Pressekonferenz zur Ausstellung und konnte mit ihm sprechen.